Publikationen

Eckhart J. Gillen

Gillen, Der neue Mensch als Menschmaschine

Der neue Mensch als Menschmaschine

Wechselwirkungen von Kunst und politischer Ökonomie zwischen den Weltkriegen in Deutschland, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika 1919-1939

Deutschland, die USA und die Sowjetunion erlebten in den 1920er Jahren eine Phase der Stabilisierung und Liberalisierung. Die Sachlichkeit wurde in Deutschland, Amerika und der Sowjetunion als neuer Realismus in Politik, Ökonomie und den Künsten zum Schlüsselbegriff der Epoche. Die Realität wird weniger gestaltet als konstruiert und montiert. In die Kompositionen der Bilder ist die Künstlichkeit ihrer Konstruktion eingeschrieben. Im Zentrum der Bilder und Filme steht der Materialismus der Dinge und des Seins als Quelle der Ordnung und des allgemeinen Wohlstandes. Die amerikanischen, deutschen und sowjetischen Künstler entwarfen im Zeichen von Fordismus und Taylorismus ein absolut positives Bild der Technik und Maschine im Sinne einer Emanzipation der Menschheit bis die Weltwirtschaftskrise 1929 das politische und gesellschaftliche Klima veränderte. Diese Zäsur wirkte sich auch auf die Kunst und Literatur der Zeit aus. In Deutschland wurde die sogenannte Heimatkunst zur bestimmenden Kunstrichtung, in den USA der Regionalismus und in der Sowjetunion der Sozialistische Realismus. Das Buch beleuchtet diese Entwicklungen und zeigt anhand zahlreicher Abbildungen, wie sich die Künstlerinnen und K&uum;nstler mit den politischen Fragen der Zwischenkriegszeit auseinandersetzten. Gesellschaften bedienen sich genau der Kunst, die sie brauchen, um ihre politische und soziale Situation zu reflektieren. Dies wird an den Botschaften von Gemälden, Wandbildern, Plakaten, Filmen und Fotografien jener Zeit analysiert.

Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, 2023
ISBN 978-3-7425-1094-5, 7 €

Sarah Hegenbart

From Bayreuth to Burkina Faso
Christoph Schlingensief’s Opera Village Africa as Postcolonial Gesamtkunstwerk?

The postcolonial Gesamtkunstwerk: Disrupting the Eurocentric perspective on art history and addressing Germany’s colonial history

Opera Village Africa, a participatory art experiment by the late German multimedia artist Christoph Schlingensief, serves as a testing ground for a critical interrogation of Richard Wagner’s notion of the Gesamtkunstwerk. Sarah Hegenbart traces the path from Wagner’s introduction of the Gesamtkunstwerk in Bayreuth to Schlingensief’s attempt to charge the idea of the total artwork with new meaning by transposing it to the West African country Burkina Faso. Schlingensief developed Opera Village in collaboration with the world-renowned architect Francis Kéré. This final project of Schlingensief is inspired by and illuminates the diverse themes that informed his artistic practice, including coming to terms with the German past, anti-Semitism, critical race theory, and questions of postcolonial (self-)criticism.

From Bayreuth to Burkina Faso introduces the notion of the postcolonial Gesamtkunstwerk to disrupt the Eurocentric perspective on art history, exploring how the socio-political force of a postcolonial Gesamtkunstwerk could affect processes of transcultural identity construction. It reveals how Schlingensief translocated the Wagnerian concept to Burkina Faso to address German colonial history and engage with it from the perspective of multidirectional memory cultures.

Hrsg. Leuven University Press, 2022
ISBN: 9789461664938
65 €

Thomas Eller im Gespräch mit Wolfgang Büttner

Zuweilen ist Ehrlichkeit die Eleganteste Maske

»Ich versuche nun, zu offenbaren, was mir zu offenbaren möglich ist.« Werner Büttner

Der 1954 in Jena geborene Werner Büttner sorgte bereits in den 1980er-Jahren als Vertreter der Jungen Wilden für Aufsehen. Sowohl durch Gemeinschaftsprojekte mit Albert Oehlen und Martin Kippenberger als auch mit seiner eigenen Malerei hat Büttner die deutsche Kunstszene nachhaltig geprägt.

Charakteristisch für Werner Büttners Bilder – Stillleben, Selbstbildnisse, Tierstücke und Historienbilder – sind deren gesellschaftskritische und ironische Inhalte, mit denen der Künstler menschliches Tun und Sein ohne Rücksicht auf Tabus kommentiert: »Was ist der Mensch? Und wie soll er leben? Es erscheint mir unsicher, ob bei der Beantwortung dieser Fragen seit der Antike noch Fortschritte gemacht worden sind.« (Werner Büttner)

Der Gesprächsband »Zuweilen ist Ehrlichkeit die eleganteste Maske« beruht auf einer Email-Korrespondenz zwischen Werner Büttner und dem Künstler und Kurator Thomas Eller. Die beiden lassen ihren Austausch von Beginn an über ein bloßes Frage-Antwort-Spiel hinauswachsen – das Gespräch pendelt anhand der Betrachtung relevanter Kunstwerke zwischen biografischer Erzählung, philosophischer Erörterung und künstlerischen Fragestellungen.

Das Ergebnis sind sehr persönliche Bekenntnisse, provokante Thesen und spannende Einblicke in Werner Büttners Leben und Denken, sein Werk und seine Haltung zur Malerei.

Hrsg. Institut für moderne Kunst Nürnberg
starfruit publications, Fürth
ISBN: 978-3-922895-51-0
25 Euro

Roland Schappert & Wolfgang Ullrich

Schappert & Wolfgang Ullrich
Aktualitätsjetzt.
14 Diialoge über Kunst

Banausentum, Klimawandel, Legitimationsdiskurse – ebenso virtuos wie kenntnisreich schlägt der Band AKTUALITÄTSJETZT dem Leser Pfade in den Dschungel der zeitgenössischen Kunst und ihrer aktuellen Debatten. Zwei Jahre lang initiierte der Kunstwissenschaftler und Autor Wolfgang Ullrich 14 Dialoge über Schriftbilder, Wandmalereien und Interventionen des Künstlers und Autors Roland Schappert. Aus deren formalen Eigenheiten sowie konzeptuellen und inhaltlichen Dimensionen entspinnen sich weit über die konkreten Werke hinausgehende, erhellende Gespräche über den heutigen Kunstbetrieb und kunstphilosophische und kultursoziologische Themen. Der beste Dialogband zum Thema Kunst seit den Gesprächen zwischen David Sylvester und Francis Bacon.

DCV-books, BErlin 2022, S. 144
ISBN
978-3-96912-078-1
16 Euro

Kolja Reichert

Kann ich das auch?
50 Fragen an die Kunst

Für Kunstkenner und -kennerinnen und solche, die es werden wollen

Worum geht es in der Kunst? Warum ist sie so teuer? Und wozu ist sie gut? Mit Witz und Empathie macht Kolja Reichert die Kunst für jede und jeden verständlich. Er zeigt, wie Kunst Freude und Erkenntnis bringt, wie sie dem Leben Sinn verleiht – und wie wir sicher gehen können, dass man uns dabei nicht für dumm verkauft.

Der Kunstkritiker Kolja Reichert fängt noch einmal ganz von vorne an. Mit seinen 50 Fragen befreit er die Kunst von den Prätentionen und Missverständnissen, die uns den Zugang zu ihr verbauen. Zugleich schildert er die Welt der Museen und Galerien als unerschöpflichen Quell für Glück und Inspiration. Er befragt den Kunstmarkt und erklärt, warum und wie über Kunst gesprochen wird. Mit „Kann ich das auch?“ hat er ein Buch für alle geschrieben, die sich ausgeschlossen fühlen von der Kunst. Und für alle, die vergessen haben, warum sie bei ihr mitmachen.

Ein amüsante Einführung in die Welt der Kunst.

Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes., 272 Seiten, E-Book epub
ISBN: 978-3-608-11849-0
15,99 Euro

Wolfgang Ullrich

Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie

Muss Kunst heute politisch, fair und klimaneutral sein? Was unterscheidet sie noch von Mode und Design? Kritisch und zugleich kulturoptimistisch: Wolfgang Ullrichs umfassende Analyse eines Paradigmenwechsels, dessen Konsequenzen weit über die Kunst hinausreichen.

Das in der Moderne im Westen vorherrschende Ideal autonomer Kunst ist am Ende. Unterscheidungen zwischen Kunst und Kommerz lösen sich ebenso auf wie fest umrissene Werkgrenzen und Rollenklischees: Jeff Koons entwirft Taschen für Louis Vuitton, Künstler-Labels produzieren »Art Toys«, kollaborative Projekte setzen auf die Mitwirkung vieler, und Protestgruppen fordern mehr soziale Verantwortung der Kunstwelt.

Mit wacher Zeitgenossenschaft führt Wolfgang Ullrich einzelne Phänomene wie beispielsweise Make-up-Fotos auf Instagram, die utopische Malerei von Kerry James Marshall und Takashi Murakamis Sneaker zusammen und entfaltet so das Panorama einer neuen Kunst, die sich mit Aktivismus und Konsum verbündet: einer Kunst, die Kräfte möglichst vieler Disziplinen in sich bündelt, damit aber anderen und mehr Kriterien als früher zu genügen hat.

Wolfgang Ullrich: Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie
KKB [90]. 17.3.2022
Klappenbroschur. 192 Seiten mit 40 teils farbigen Abbildungen
Buch 22,– € / E-Book 16,99 €
ISBN 978-3-8031-5190-2
https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1324-die-kunst-nach-dem-ende-ihrer-autonomie.html

Beate Söntgen/Julia Voss

Why art criticism? a Reader

43 Wissenschaftler*innen und Autor*innen, 45 Kunstkritiken, 255 Jahre: Dieser Reader der Herausgeberinnen Julia Voss und Beate Söntgen leistet Pionierarbeit, indem er unterschiedliche kunstkritische Stimmen aus den letzten 255 Jahren versammelt und kommentiert. Die Vielfalt der Argumente, der Darstellungsweisen und der Kriterien fordert die Diskussion heraus, wie sich Kunstkritik unter Bedingungen von Globalität verstehen und schreiben lässt.


Berlin, den 12. April 2022 – Studien zur Kunstkritik – zu ihren Protagonist*innen, ihrer Bedeutung, ihrem prophezeiten Tod oder zumindest ihre häufig diagnostizierte Krise – sind zahlreich und vielfältig. Lange bestand die Aufgabe der Kunstkritik, zumindest im westlichen Kontext, darin, die Kritikfähigkeit der Kunst selbst auf den Prüfstand zu stellen. Doch wie ist Kunstkritik in einem expandierenden künstlerischen Feld zu verstehen? Dieser Reader ist ein Versuch, verschiedene Stimmen und Perspektiven miteinander ins Gespräch zu bringen, ohne den Anspruch auf eine umfassende Geschichte der Kunstkritik zu erheben. Vielmehr soll ein Blick in die Geschichte der Vielfalt des Genres, ihrer Kriterien sowie Schreib- und Adressierungsweisen aufzeigen.

Beate Söntgen und Julia Voss haben 43 Kolleg*innen mit unterschiedlichem geographischem und intellektuellem Hintergrund eingeladen, die Kunstkritiker*innen ihrer Wahl vorzustellen und zu diskutieren, wobei sie jeweils ein Beispiel aus ihrem Werk auswählen, zu dem sie Stellung nehmen. Wie haben sich diese Autor*innen der Kunstkritik genähert? Welche Stile verwenden sie? Was macht sie außergewöhnlich? Was können wir heute aus ihren Schriften lernen, und was ist ihre Bedeutung in ihrem zeitgenössischen Kontext? Beispiele reichen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von Denis Diderot und Ananda Kentish Coomaraswamy bis zu Bertha Zuckerkandl, Patrick Mudekeraza und Jennifer Higgie.
Die eingeladenen Wissenschaftler*innen und Autor*innen wie Juli Carson, Yuriko Furuhata, Isabelle Graw, Wolfgang Kemp, Yvette Mutumba, Azu Nwagbogu, Ghalya Saadawi und viele mehr führen mit einer präzisen Einleitung in die ausgewählten Texte.

Ziel der Herausgeberinnen ist es, die Vielfalt der Kunstkritik darzustellen, die so divers ist, wie die Kunst selbst. Nur durch die Darstellung der vielfältigen Formen, Stile, Schreibweisen, Kriterien und Distributionswege, die sie für sich beansprucht, ist es möglich, eine neue Definition der Kunstkritik zu finden. Der vorliegende Reader liefert Material zur Untersuchung und Analyse in wissenschaftlichen Seminaren und dient zur Anregung für zukünftige Praktiken kunstkritischen Schreibens.

Bibliographische Angaben:
Englisch | 2022 | 464 Seiten | 30 Abb.| Klappenbroschur | 14,00 x 21,00 cm | ISBN 978-3-7757-5074-5 | € 28,00

Stefan Lüddemann

Neue Sicht auf die Kunst des 21. Jahrhunderts
Wie funktioniert die Kunst des 21. Jahrhunderts? Das neue Buch

„Die neue Kunst der Gesellschaft. Kunst im Netzwerk der Praktiken“ von AICA-Mitglied Stefan Lüddemann gibt darauf eine Antwort. Das Buch entwirft eine neue kultursoziologische Beschreibung der Gegenwartskunst. Anders als in den Standardwerken von Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann soll die Kunstszene nicht als Feld oder System, sondern als Formation aus Praktiken verstanden werden.

Die Darstellung nimmt ihren Ausgang von „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“, der berühmten Performance von Joseph Beuys, und stützt sich weiter vor allem auf die letzten Ausgaben der Documenta in Kassel und Athen und der Skulptur Projekte in Münster. Der innovative Ansatz, Kunst über Netzwerke aus Praktiken zu verstehen, weist auf die Documenta 15 voraus, die im Juni 2022 eröffnet werden wird.

Die Analyse stützt sich auf Denkformen der Praxissoziologie. Sie nimmt auf diese Weise erstmals in adäquater Weise die zeitgenössische Kunstwelt im Modus ihrer Expansion in den Blick, ohne diese Perspektive auf Markterfolge oder Besucherzahlen zu verengen. Der Blick wird nicht auf Akteure oder Werke, sondern auf Formate der Kunst zentriert und ihre Produktion komplexer Bedeutungsstrukturen. Kunst avanciert auf diese Weise zu einem Medium, das nicht außerhalb der Gesellschaft steht, sondern Gesellschaft herstellt – gerade im Sinn ihrer komplexen, von Migration, Globalisierung und Kulturtransformation geprägten Form.

Bibliographische Angaben:
Stefan Lüddemann: Die neue Kunst der Gesellschaft. Kunst im Netzwerk der Praktiken. Springer VS. Wiesbaden. 319 Seiten. 63,17 Euro. ISBN: 978-3-658-33810-7
Die Publikation ist auch als E-Book erhältlich.
Die Verlagsinformation zum Buch findet sich hier: https://www.springer.com/gp/book/9783658338107

Ulf Erdmann Ziegler

Eine andere Epoche
Roman

Berlin, Bundestag, Herbst 2011. Die SPD schlummert in der Opposition, als an einem Novembertag in Eisenach ein ausgebranntes Wohnmobil gefunden wird: Das Ende einer rechtsextremen Terrorzelle stellt die noch junge Berliner Republik vor nahezu unlösbare Fragen. Plötzlich zur moralischen Instanz erhoben, brilliert der Abgeordnete Andi Nair als Vorsitzender des eingesetzten Untersuchungsausschusses. Protokolliert wird das Geschehen von seinem Büroleiter Wegman Frost, der die Verkommenheit der Verhältnisse, das Versagen der Behörden kaum fassen kann und in einen Strudel von Selbstzweifeln gerissen wird. Als Pflegekind mit ungewisser Herkunft hatte ihn sein Einsatz gegen Fremdenhass in die Politik geführt. Damit ist er nicht allein: Sein Freund aus Jugendtagen, Flo Janssen – einst als namenloses Baby aus dem brennenden Saigon ausgeflogen –, steht jetzt am Rednerpult des Reichstags und verkündet neoliberale Ideen. Der ist nicht irgendjemand, er ist der Vizekanzler.

Der neue Roman Ulf Erdmann Zieglers nimmt in den Blick, wie dieses Land zu dem wurde, was es heute ist. Eine andere Epoche erzählt von rechtem Terror, einer Krise der Verfassung, der Wiedervereinigung und der Suche nach Identität. Leidenschaftliche Demokraten geraten an die Grenzen ihrer Erklärungsmuster. Sie ahnen das Ende einer Zeit, auf der ihre eigene Lebensgeschichte gegründet ist.

Suhrkamp Verlag
ISBN 978-3-518-43015-6
Die Verlagsinformation zum Buch findet sich hier: https://www.suhrkamp.de/buch/ulf-erdmann-ziegler-eine-andere-epoche-t-9783518430156

Kolja Reichert

Krypto-Kunst - Digitale Bildkulturen

Wieder bläst eine Avantgarde zum Sturm auf die etablierte Kunst und ihre Institutionen. Im Gepäck hat sie eine nostalgische Computerspielästhetik und eine neue Sorte Ware mit gigantischen Gewinnversprechen. Mit dem Boom NFT-zertifizierter Krypto-Kunst ergießt sich eine Schwemme digitaler Folklore über eine Kunstwelt, die ihre mühsam errungenen Werte infrage gestellt sieht. Kolja Reichert zeigt, dass es weniger Kunst als Geschichte selbst ist, auf die hier gewettet wird – und wie darin die Grenzen von Publikum und Werk, von Kunst und Geld verschwimmen.

Bibliographische Angaben:
Verlag Wagenbch, K.
ISBN 978-3-8031-3711-1

Beuys in Frankreich

Verschwommene menschenfreundliche Reden. Beuys in Frankreich
von Marie Luise Syring

Marie Luise Syring war von 1974 bis 1985 als freiberufliche Kunstkritikerin in Paris tätig.
Sie hat selbst erlebt, wie einige wenige Kunstkritiker und Museumskuratoren die Arbeit dieses besonderen Künstlers aus Düsseldorf wertschätzten. Viele andere waren da, die sich kein Urteil erlaubten, aber deutlich machten, dass sie sich von solcher Kunst fernhalten möchten, auffallend viele waren es, die sie widerwillig zur Kenntnis nahmen, sie ignorierten, sie spöttisch abhandelten oder sogar aggressiv bekämpften.

Joseph Beuys war das Zielobjekt solcher widersprüchlichen Haltungen. Er wurde zu einem Zankapfel innerhalb der französischen Kunstszene. Man fragt sich natürlich, warum wurde er nicht einfach großzügig akzeptiert als ein Zeitgenosse, warum wurde er nicht mit dem gleichen Respekt behandelt wie Wolf Vostell, Klaus Rinke, Jochen Gerz und viele andere Künstler aus Deutschland?

Marie Luise Syring geht in ihrem Essay den Gründen und der äußerst spannenden Rezeptionsgeschichte von Beuys in Frankreich nach.

erschienen bei
StrzeleckiBooks, Köln 2021, 50 S., ISBN 978-3-946770-82-4, 9,80 €

Marcus Steinweg

Subjekt und Wahrheit

Marcus Steinwegs neues Buch kreist um zwei Grundbegriffe der philosophischen Tradition: Subjekt und Wahrheit. In über 300 Bemerkungen zu ›Positivismusfalle‹, ›Aktive Indifferenz‹, ›Kopflos denken‹, ›Karate (空手)‹, ›Wittgensteins Herz‹, ›Lieblingstier‹, ›Politidiotie‹, ›Chinesische Romantik‹, ›Gespensterliebe‹ oder ›Zoologische Irritation‹ geht es ebenso um die kritische Infragestellung dieser Kategorien wie um die Insistenz auf ihrer Unverzichtbarkeit. Immer hält sich Steinwegs Denken im Spannungsfeld von Konsistenz und Inkonsistenz, Vertrautheit und Unvertrautheit, Immanenz und Transzendenz.
Reihe: Fröhliche Wissenschaft Bd. 122
240 Seiten, Softcover Klappenbroschur

Erscheint vorauss.: 02.02.2018
ISBN: 978-3-95757-478-7

Wirtschafft trifft Kunst

Warum Kunst Unternehmen gut tut
U. Lehmann (Hrsg.)

▶ Erläutert aus verschiedenen Blickwinkeln das Spannungsfeld zwischen Kunst und Wirtschaft
▶ Zeigt, was Unternehmen von Künstlern lernen können
▶ Veranschaulicht, wie Kunst Kommunikation und Teamarbeit fördert

Dieses Buch stellt erstmals umfassend dar, wie Kunst in Unternehmen die Kreativität und den Kommunikationsprozess anregt und welchen hohen Stellenwert sie für die Mitarbeiter hat. Im Zeitalter der Digitalisierung und Industrie 4.0 ändert sich die Arbeitswelt rasant. Roboter und Automatisierungsprozesse übernehmen vielerlei Arbeiten. Der Mensch wird zukünftig mit all seinen Fähigkeiten gefordert, insbesondere wird Kreativität eine herausragende Eigenschaft sein. Auch wenn scheinbar Kunst und Wirtschaft zwei getrennte Bereiche sind, kristallisieren sich viele Gemeinsamkeiten und spannende Synergien heraus. An vielen praktischen Beispielen und Bildern werden alle denkbaren Bereiche dargestellt, so Kunst im Personalwesen, im Kreativprozess, in der internen und externen Kommunikation sowie im Marketing. Über 30 namhafte Autoren, darunter Geschäftsführer, Firmeninhaber, Künstler, Kunsthistoriker, Wirtschaftler und Wissenschaftler diskutieren den ideellen und materiellen (Mehr-)Wert von Kunst, geben Einblicke in die Mechanismen des Kunstmarkts. Sie zeigen, wie Künstler sich eine Marke aufbauen, stellen exemplarisch Kunst in Unternehmenssammlungen und an Bauten von Firmen, wie auch laufende Projekte von Künstlern in Unternehmen vor.

Der Inhalt Kunst im Personalwesen Der (Mehr-)Wert von Kunst Kunstsammlungen in Unternehmen Kunst am/im Bau Marketing und Kunst Projekte von Kunst in Unternehmen.
Die Herausgeberin Dr. Ulrike Lehmann ist promovierte Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin und zertifizierte PR-Beraterin. Sie war viele Jahre als Kuratorin und Kustodin in großen Museen tätig, hat Sammlungen betreut und ist selbst Unternehmerin. Kunst und Reden über Kunst ist ihre Leidenschaft, „Kunst kann Kommunikation“ ihre Überzeugung und Motto, Kunst und Wirtschaft zu verbinden, ihr Ziel. Als Art Coach begleitet sie den Weg zur Kunst.

Erschienen bei Gabler Springer 2017
über 540 Seiten, 209 Abb.
ISBN-Nr: 978-3-658-17298-5
Verkaufspreis: 69,99 Euro

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Maria Männig

Hans Sedlmayrs Kunstgeschichte.
Eine kritische Studie

Böhlau Verlag, 2017, 309 S.
978-3-412-50583-7
Moderne und Mittelalter – an diesen beiden Brennpunkten im Schaffen des Kunsthistorikers Hans Sedlmayr orientiert sich diese erste Werkbiografie. Sie widmet sich der Dialektik aus „Verlust der Mitte“, seiner berühmt-berüchtigten Streitschrift gegen die moderne Kunst, und „Die Entstehung der Kathedrale“, Sedlmayrs gewichtigem Beitrag zur Gotik-Forschung. Im Fokus steht der Autor als Kulturkritiker. Aus kulturkritischen Argumentationsmustern lässt sich die paradox erscheinende Verquickung von modernen Ideen mit reaktionärem Gedankengut erklären und zugleich kritisieren. Das Buch macht klar, welchen ideologischen Implikationen die Kunsthistoriografie unterliegt und unterrichtet so über das Gemacht-Sein des Fachs Kunstgeschichte.

Walter Grasskamp

Das Kunstmuseum, Eine erfolgreiche Fehlkonstruktion
Darf ein Kunstmuseum Werke aus seinem Bestand verkaufen? Darf es mit Kunst Handel treiben? Sammeln, Erhalten und Forschen - das sind doch seine Kernaufgaben. Aber kann eine Institution, die unter schrumpfenden Etats zu leiden hat und mit Besucherrekorden aufwarten soll, diese Arbeit weiter leisten? In sieben Kapiteln geht Walter Grasskamp der Frage nach, wie zeitgemäß das Kunstmuseum noch ist. Er greift prominente Streitfälle der letzten Jahre auf und führt hinter die Kulissen einer ehrwürdigen Institution, die zunehmend nur noch als Ausstellungshalle wahrgenommen wird.
C. H. Beck Verlag, München 2016
ISBN 9783406688416

François Burkhardt

Auf dem Weg zu Ungewissheiten
Experimente in Architektur, Design, Kunsthandwerk und Umweltgestaltung

Das Buch versammelt ausgewählte Texte von François Burkhardt und erzählt damit die Geschichte eines kulturellen Abenteuers im Übergang von der Moderne zur Postmoderne. Berichtet wird von Erfahrungen und Tendenzen im Kulturbetrieb im Bereich von Architektur, Design und Kunsthandwerk in Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Deutschland und Italien.
Themen sind das Verhältnis von Geschichte zu Natur und den menschlichen Bedürfnissen; die Dialektik zwischen Globalisierung und Regionalismus; die Situation des Kunsthandwerks und die Aussichten für dessen Aufschwung; die Wiederentdeckung des Correalismus als Methode eines Planungsprozesses, der auf das Umweltgleichgewicht ausgerichtet ist, sowie verschiedene Interpretationen des funktionalistischen Konzepts.
Die Publikation ist in der Buchreihe der Universität für angewandte Kunst Wien „Edition Angewandte“ bei Birkhäuser Basel erschienen.

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