Christoph Tannert ist Autor und Kurator in Berlin.
Er wurde 1955 in Leipzig geboren und lebt seit 1976 in Berlin.
Von 1976 bis 1981 studierte er Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Humboldt Universität zu Berlin.
Von 1981 bis 1984 war er Sekretär der ZAG Junge Künstler beim Zentralvorstand des Verbandes bildender Künstler der DDR. Wegen seines Engagements für unorthodoxe künstlerische Positionen wurde er entlassen und arbeitete bis zum Ende der DDR freiberuflich als Kritiker, Ausstellungsmacher und Herausgeber von Künstlerbüchern in der DDR-Subszene.

Seit 1981 beschäftigt er sich mit den Entwicklungen von Kunst in der DDR, insbesondere der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Förderung nicht-staatstragender Positionen und Phänomene sowie der Erforschung der Kunst bisher unbeachteter Persönlichkeiten. Dazu zählen beispielsweise das weichenstellende Festival Intermedia Coswig 1985 und die Ausstellung „L’autre Allemagne hors les murs“, La Villette Paris, 1990, die mit ca. 200 Künstler:innen das komplette Spektrum der DDR-Gegenkultur im Bereich der bildenden Kunst, der Performance, der Musik, des Theaters, der Literatur abbildete.

Tannert kuratiert seit 1981. Zu seinen umfangreichsten Ausstellungen zählen:
„Leipzig. Fotografie seit 1839“, Museum der bildenden Künste / Grassi Museum / Stadtmuseum Leipzig, 2011, „Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976-1989“, Martin-Gropius-Bau Berlin, 2016 (mit Eugen Blume), „Point of no return“, Museum der bildenden Künste Leipzig, 2019 (mit Alfred Weidinger und Paul Kaiser) und „Dissonance. Platform Germany“, Berlin, Kiel, Bukarest 2022–2025 (mit Mark Gisbourne).

In den 1990er Jahren meldete Tannert sich mit Kunstkritiken regelmäßig im Frühprogramm von Radio Brandenburg zu Wort (vgl. Frühkritik. Radioessays 1994–1996, Mitteldeutscher Verlag, Halle, 2023).

Das Künstlerhaus Bethanien Berlin positionierte sich unter seiner mehr als 20-jährigen Führung als eines der renommiertesten Künstlerhäuser der Welt.