Der Essay versucht, die Frage zu beantworten, ob Kulturjournalismus bzw. präziser Kunstkritik in und mit sozialen Medien möglich ist. Dabei nimmt der Autor eine eher konservative Position ein. Gemessen an den bisher für Print, Radio oder TV gültigen Kriterien, unterzieht Matthias Kampmann Internetplattformen wie TikTok oder Instagram einer pauschalen Prüfung auf der Basis dessen, was in der Regel unbeachtet bleibt: dem ökonomischen Dispositiv. Dieses prägt die Oberflächen sowie die Möglichkeiten, die potenziellen Autor:innen eingeräumt werden. Technische Schranken wiederum sind die Folge. Welche Auswirkungen dies auf kulturkritischen Journalismus hat, darüber spekuliert der Essay in kritischer, teils ironisierender Weise. Kommt in einer Welt stroboskophafter Swipes eine kritische Stimme, die sich auf der Basis rationaler Analyse von Artfakten erhebt, überhaupt zu Wort? Welche Grundbedingungen des Journalismus, etwa das Gatekeeping, sind überhaupt mit und in sozialen Medien denk- und realisierbar? Welche Rolle spielt Content in einer technisch-ökonomisch-medialen Umgebung? Liegt hier der Kulturjournalismus der Zukunft?

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bÆndit Editeure
2024
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